Einer der größten Erfolge der Fédération Cynologique Internationale im Laufe ihrer hundertjährigen Geschichte war der erfolgreiche Umbau der Vereinigung zu einer inklusiven und modernen Organisation mit globaler Reichweite. Den Erfolg dieser Entwicklung verdanken wir der engen Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedern, die sich gemeinsam mit uns für das Wohlergehen des Hundes weltweit einsetzen.

Jede Organisation von internationalem Rang braucht eine Heimat, und so hat auch die FCI einen Ort gefunden, der ihr als zuverlässige Basis für ihre weltweite Arbeit dient. Seit mehr als 60 Jahren ist unsere Vereinigung in der Stadt Thuin zuhause, die unsere beständige Weiterentwicklung und unser Wachstum über Jahrzehnte begleitet hat und deren Einwohner längst zu Mitstreitern für den Schutz und die Erhaltung des Hundes weltweit geworden sind.

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Rafael de Santiago
Präsident der FCI
Einweihung des Anbaus der FCI-Geschäftsräume in Thuin
Ansprache von Herrn Jean-Jacques Van de Berg,
Geschäftsführender Leiter der Fondation Prince Laurent
© Oleg Boshkov

© Oleg Boshkov

Sehr geehrter Herr Präsident,
sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,
sehr geehrte Ehrenmitglieder des Vorstands,
Sehr geehrte Damen und Herren,

Mein Präsident Prinz Laurent musste zu den Kap Verde Inseln aufbrechen, wo er Belgien bei einer Sitzung der Welternährungsorganisation vertritt.
Er bedauert sehr, dass er Ihre prestigeträchtige Einweihung verpasst, und bat mich, Ihnen seine Gratulationen auszusprechen.

Er legte vor achtzehn Jahren den Grundstein zu einer Stiftung, die sich für die Reduzierung des Einsatzes von Tieren in Versuchslaboren einsetzt, und kostenlose tierärztliche Behandlung für Tiere bietet, deren Besitzer sich in einer schwierigen sozialen Lage befinden. Zu Beginn haben wir mit zwei belgischen „Veterinärräten“ verhandelt, um eine Einkommensobergrenze festzusetzen, und ein Verfahren der Zugangskontrolle, um Probleme des unlauteren Wettbewerbs zu vermeiden.

Heute bietet ein Netzwerk von fünf tierärztlichen Versorgungsstellen in den drei Regionen Belgiens mit Hilfe von über dreißig Tierärzten, die von ehrenamtlichen Helfern, Sprechstundenhilfen und Reinigungspersonal unterstützt werden, mehr als tausend kostenlose Sprechstundenbesuche pro Monat. Diese Mitarbeiter werden jeweils in Teilzeit von der Stiftung finanziell unterstützt.

Im Jahr 2012 haben wir die Zusammenarbeit mit der tiermedizinischen Fakultät der Universität Gent aufgenommen. Die von der Belegschaft überwachten Studierenden der Tiermedizin machen ihre ersten Schritte in der Alltagspraxis. Gent wurde mit dem Label der EAEVE (European Association for the Evaluation of Veterinary Education) für die hervorragende Ausbildung in den Versorgungsstellen ausgezeichnet.

Im Jahr 2013 leiteten wir eine ähnliche Initiative mit der tiermedizinischen Fakultät in Lüttich in die Wege. In Anbetracht des großen Erfolgs hege ich die Hoffnung, dass dieses Modell - das Bedürfnissen im Sozial- und Ausbildungsbereich sowie für das Wohlergehen von Tieren gerecht wird - in Kürze auf andere europäische Länder ausgedehnt werden kann.

In den letzten vier Jahren haben wir im Winter in der Nähe des Brüsseler Hauptbahnhofs Nachtquartiere für Obdachlose mit Hunden eingerichtet, die sich über Nacht nicht von ihrem treuen Begleiter trennen wollten.

Ich muss zugeben, dass außer was den letztgenannten Punkt anbelangt, unsere Schützlinge oft Haustiere sind, die für Ihren Verband nicht von Belang sind, darunter ca. 50 % Katzen.
Jedoch decken sich die Ziele der FCI und unserer Stiftung beim Anliegen unserer Stiftung, bei der Förderung der Heranziehung von Tieren, und zwar hauptsächlich Hunden, für tiergestützte Einsätze aktiver zu werden. Es liegen überwältigende Beweise für den Sinn dieses Konzepts vor, auch wenn es wissenschaftlich nicht vollkommen anerkannt ist, und wir sind voll entschlossen, unser Engagement in diesem spannenden und vielversprechenden Bereich auszubauen.
Für einen allein lebenden Rentner, einen Obdachlosen, eine ältere Person in einem Pflegeheim, einen Erkrankten im Krankenhaus kann die Isolierung absolut und langfristig sein. In derartigen Fällen kann ein Haustier unbestreitbar eine wichtige soziale Rolle spielen.

Doch nicht nur in diesen schwierigen Lagen ist es wichtig, ein Haustier zu haben. Kinder, die ein Haustier haben, lernen Respekt, Mitleid und Verantwortung für ein anderes Lebewesen, Werte, die sich auf unbestreitbar positive Weise auf die Gesellschaft auswirken.
Ich würde mich sehr über eine Zusammenarbeit zwischen der FCI und unserer Stiftung in diesem Bereich freuen.

Zum Abschluss möchte ich die herzlichen Glückwünsche von Prinz Laurent und von mir selbst für die Errungenschaften der FCI in den letzten Jahren auf Ihren gesamten Verband, Herrn Santiago und die Vorstandsmitglieder, aber auch die Behörden der Stadt Thuin, die uns heute hier empfangen, ausdehnen.
Wir wünschen Ihnen das Beste!

Vielen Dank.