Einer der größten Erfolge der Fédération Cynologique Internationale im Laufe ihrer hundertjährigen Geschichte war der erfolgreiche Umbau der Vereinigung zu einer inklusiven und modernen Organisation mit globaler Reichweite. Den Erfolg dieser Entwicklung verdanken wir der engen Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedern, die sich gemeinsam mit uns für das Wohlergehen des Hundes weltweit einsetzen.

Jede Organisation von internationalem Rang braucht eine Heimat, und so hat auch die FCI einen Ort gefunden, der ihr als zuverlässige Basis für ihre weltweite Arbeit dient. Seit mehr als 60 Jahren ist unsere Vereinigung in der Stadt Thuin zuhause, die unsere beständige Weiterentwicklung und unser Wachstum über Jahrzehnte begleitet hat und deren Einwohner längst zu Mitstreitern für den Schutz und die Erhaltung des Hundes weltweit geworden sind.

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Rafael de Santiago
Präsident der FCI
20. März 2015 – Feier zur Einweihung des neuen FCI-Gebäudes
Rede des FCI-Präsidenten anlässlich der Einweihung des neuen FCI-Anbaus in Thuin
© Oleg Boshkov

Zuallererst möchte ich dem FCI-Exekutivdirektor, Herrn Yves De Clercq, sowie Frau Marie Luna Durán und allen FCI-Mitarbeitenden für ihren engagierten Einsatz bei der Organisation dieser wunderbaren Aktivität danken.

Dem Bürgermeister der Stadt Thuin, Herrn Paul Furlan, möchte ich im Namen des FCI-Vorstands und aller FCI-Mitglieder unseren aufrichtigen Dank dafür aussprechen, Delegationen aus der ganzen Welt zu empfangen und die FCI zu unterstützen.

Unsere Dankbarkeit gilt im Übrigen auch den anderen Vertretern der Stadt Thuin und der Stadt Charleroi sowie ihrer stellvertretenden Bürgermeisterin, Frau Daspremont. Und natürlich heiße ich die Vertreter der „Prinz Laurent-Stiftung“ herzlich willkommen, die sich in Belgien und darüber hinaus in großartiger Weise für das Wohlergehen der Tiere einsetzt. Last but not least gebührt selbstverständlich auch unserem Ehrenpräsidenten, Herrn Hans Müller, ein herzlicher Willkommensgruß.

Vor 62 Jahren machte die wichtigste Hundeorganisation der Welt diese historische und geschichtsträchtige griechisch-römische Stadt zu ihrem Sitz. Die Stadt Thuin ist seit 1953 Zeuge der Entwicklung und des Wachstums der Fédération Cynologique Internationale und – was noch wichtiger ist – unseres Engagements für den Schutz und das Wohlergehen von Hunden weltweit.

Unsere Gründungsmitglieder beschlossen in den ersten Jahren der FCI, dass sich das Generalsekretariat der Organisation jeweils im Wohnsitzland des Generalsekretärs befindet (inzwischen Exekutivdirektor). In den ersten Jahren der Geschichte der FCI befand sich das Büro der Organisation ebenfalls am Wohnsitz des Generalsekretärs.

1953 verlegte Charles Gendebien das FCI-Generalsekretariat in die Stadt Thuin, und zwar in die Avenue Leopold II in unmittelbarer Nähe.

Seit 1953 hat sich viel verändert. Die Einwohner Thuins sind seit damals unsere engsten Partner und Unterstützer auf unserem Weg zu einer globalen Organisation, die auf allen Kontinenten vertreten ist und von einst 22 Mitgliedern in der Gründerzeit auf mittlerweile 90 Mitglieder weltweit angewachsen ist.

Thuin ist das Paradebeispiel dafür, wie Kulturen Kulturen vereinen. Ohne Frage ist Thuin die Hundehauptstadt der Welt. Ich danke Ihnen, Herr Bürgermeister, für Ihr Engagement und Ihre Unterstützung der FCI und der Hunde weltweit.

Durch unsere Entwicklung zur wichtigsten Hundeorganisation der Welt entstand die Notwendigkeit, einen eigenen Sitz zu errichten. 1993 erwarb die FCI unter Führung ihres Präsidenten Hans Müller ein eigenes Gebäude. So wurde das im historischen Zentrum von Thuin inmitten einer UNESCO-Welterbestätte unter der Anschrift Place Albert 1er 13 gelegene Gebäude zum offiziellen Sitz der FCI und dem Epizentrum der Kynologie weltweit.

Angesichts des beständigen Wachstums und der Weiterentwicklung unseres Verbands erwarb die FCI fünf Jahre später das angrenzende Gebäude. In diesem Gebäude haben sich seit damals großartige Entwicklungen vollzogen. Wir haben die FCI mittlerweile in das 21. Jahrhundert geführt – und das mit hochmoderner Technologie, die nicht nur unseren Mitgliedern, sondern auch zahlreichen Hundehaltern weltweit zugutekommt.

Als wir 2011 das 100-jährige Bestehen der FCI feierten, genehmigte der Vorstand den Kauf der leer stehenden Fläche hinter dem Hauptgebäude. Nach reiflicher Überlegung, wie dieses wertvolle Stück Land am besten verwendet werden könnte, begannen 2014 die Bauarbeiten. Der neue Anbau wird einen hochmodernen Konferenzraum für bis zu 60 Personen beherbergen, der die Kapazität der FCI in den nächsten Jahren erweitern wird.

In dem neuen Gebäude, das wir heute einweihen, werden sich ebenfalls das FCI-Hundemuseum und die Bibliothek mit der FCI-Kunstsammlung befinden. Letztere umfasst Kunstwerke aus aller Welt. Vor allem aber werden die Räumlichkeiten als Ausbildungs- und Forschungszentrum zum Studium von Geschichte, Entwicklung und Zukunft der Hunde dienen.

Das Gebäude wird der FCI gute Dienste leisten, zumal wir dieser bedeutenden Organisation neue Wege und Herausforderungen eröffnen. Nichtsdestotrotz verbirgt sich hinter diesem Gebäude weit mehr. Das Gebäude steht für Zusammenarbeit, Engagement, Geschichte und – was am allerwichtigsten ist – für unsere Verehrung für Hunde. Die Liebe für Hunde ist in allen Ländern gleich ausgeprägt. Entsprechend verkörpert das Gebäude aber auch unseren Respekt und unsere Hingabe für unseren Gefährten und besten Freund. In ihm befindet sich die Einrichtung, die sich verpflichtet hat, unseren geliebten Partner zu schützen und zu verteidigen.

Die Investition der FCI in diese durchdachte Infrastruktur ist eine Investition in unsere geliebten Hunde sowie in die Kynologie und unsere Zukunft zugleich. Darüber hinaus stellt die Investition unsere langjährige Verbundenheit mit der Stadt Thuin unter Beweis.

Die Infrastruktur wird uns ermöglichen, FCI-Initiativen, wie FCI-Youth, sowie den wissenschaftlichen Austausch mit Universitäten weltweit zu fördern und die wertvolle Arbeit der FCI-Kommissionen zu unterstützen und zu dokumentieren. Darüber hinaus werden uns die neuen Räumlichkeiten ermöglichen, in die Zukunft hineinzuwachsen und unsere Pläne fortzuführen, neue FCI-Mitglieder aufzunehmen, unsere Bildungsprogramme zu erweitern, unsere Präsenz im Web auszubauen und uns als wichtigster Unterstützer der Hunde an internationalen Debatten zu beteiligen. Dabei versteht es sich von selbst, dass all diese Projekte nur dank Ihrer Hilfe und Mitarbeit möglich sind. Die FCI existiert durch und dank ihrer Mitglieder.

Neben der administrativen, historischen und wissenschaftlichen Arbeit unserer hervorragenden Mitarbeitenden wird dieses Gebäude unseren Mitgliedern ermöglichen, eng zum Wohle der Hunde zusammenzuarbeiten und dabei in alltäglichen Situationen, die unsere Hunde und ihre Halter betreffen, Informationen und Erfahrungen auszutauschen.

Ich möchte bei dieser Gelegenheit die Vision eines brillanten Mannes anerkennen – eine Vision, ohne die sich die FCI noch immer am ursprünglichen Standort in Thuin befände: Präsident Hans Müller. Präsident Müller hat die FCI über viele Jahre mit Leidenschaft und Entschlossenheit geführt. Unter seiner Federführung hat sich die FCI zu einer finanziell leistungsfähigen, zuverlässigen und echt globalen Organisation gemausert.

Aus diesem Grunde und angesichts seiner langjährigen Dienste für die FCI und als Tribut für sein Engagement hat die Fédération Cynologique Internationale am heutigen Tage, d.h. am 20. März 2015, die Ehre, diesen neuen Raum auf den Namen Hans Müller-Raum zu taufen.

Rafael de Santiago
20. März 2015

© Oleg Boshkov
Im neuen Anbau der FCI befinden sich unter anderem ein Konferenzraum, eine Bibliothek und ein Museum.
© Oleg Boshkov
© Oleg Boshkov